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Naturschutz in Deutschland: Rund 4,7 Prozent der Fläche stehen unter Schutz

  • Die University of Europe for Applied Sciences (UE) hat die Anzahl und die Höhe der Bußgelder bei Verstößen in den Naturschutzgebieten in Deutschland untersucht
  • Nordrhein-Westfalen, Hamburg und das Saarland weisen im Vergleich zur Gesamtfläche größten Anteil an Naturschutzgebieten auf
  • Höchstes Bußgeld für Umweltvergehen: In Brandenburg kann es mit Strafen bis zu 105.000 Euro am teuersten werden

Hamburg, 27. Januar 2025Deutschland steht zu 4,7 Prozent unter Naturschutz, die größte geschützte Fläche weist Nordrhein-Westfalen mit einem Anteil von 12,7 Prozent aus. Das geht aus einer aktuellen Untersuchung der University of Europe for Applied Sciences (UE) hervor, die anlässlich ihres interdisziplinären Forschungsprojektes AM WATT analysiert hat, wie viel Fläche der einzelnen Bundesländer für den Schutz von Lebensräumen ausgewiesen sind und welche Bußgelder bei Umweltvergehen drohen.

Bundesländer im Vergleich: Hier ist die geschützte Fläche am größten
Der Anteil der Naturschutzgebietsflächen* ist in Nordrhein-Westfalen mit 12,7 Prozent am höchsten. Hamburg folgt mit einem Anteil von 9,9 Prozent. Das Saarland belegt mit 9,3 Prozent den dritten Platz.

Am wenigsten Naturschutzgebietsfläche im Verhältnis zur Gesamtfläche gibt es in Hessen: Lediglich 1,6 Prozent des Bundeslands stehen unter dem besonderen Schutz. In Bayern stehen zwar 1.657 Quadratkilometer unter Naturschutz, der Anteil macht jedoch nur 2,4 Prozent der Gesamtfläche aus. Auch Baden-Württemberg liegt mit 2,5 Prozent am unteren Ende des Vergleichs.

In diesen Bundesländern gibt es die meisten Naturschutzgebiete
Mit insgesamt 3.312 Naturschutzgebieten gibt es in Nordrhein-Westfalen die meisten geschützten Naturräume. Auf dem zweiten Platz folgt Baden-Württemberg mit 1.059, Niedersachsen komplettiert die Top drei, hier stehen 844 Gebiete unter Schutz. Die drei Stadtstaaten rangieren am Ende der Liste: Bremen zählt 20, Hamburg 37 und Berlin 43 Naturschutzgebiete.

In Brandenburg können Bußgelder von bis zu 105.000 Euro anfallen
Neben der Anzahl der Naturschutzgebiete ist es auch wichtig, die rechtlichen Konsequenzen für Verstöße gegen den Naturschutz zu betrachten. Der höchstmögliche Betrag für einen Regelverstoß in einem Naturschutzgebiet kann in Brandenburg anfallen – wer hier beispielsweise ein wild lebendes Tier fängt oder eine wild wachsende Pflanze beschädigt, ausreißt oder ausgräbt, riskiert eine Strafe in Höhe von bis zu 105.000 Euro. In Berlin und Bremen werden für diese Verstöße maximal 50.000 Euro fällig, in Hamburg liegt die Höchststrafe bei 10.000 Euro.

​​Auch bei Lärmbelästigungen im Naturschutzgebiet unterscheiden sich die Strafen je nach Bundesland: In Brandenburg fängt die Strafe bei einem Bußgeld von 7,50 Euro an, während in Bremen mindestens 150 Euro drohen. Vergleichsweise am höchsten können die Strafen in Berlin und Nordrhein-Westfalen ausfallen, wo bei Verstößen gegen Lärmschutzbestimmungen bis zu 5.000 Euro verhängt werden.

Naturschutzgebiete sind unverzichtbare Rückzugsorte für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten und spielen eine zentrale Rolle im Kampf gegen den Verlust der Biodiversität. Unser Forschungsprojekt AM WATT zeigt, dass psychologische Faktoren wie Umweltbewusstsein und soziale Einstellungen ausschlaggebend dafür sind, ob Menschen auch im Urlaub nachhaltige Entscheidungen treffen. Mit den Ergebnissen von AM WATT wollen wir nicht nur ein besseres Verständnis für nachhaltiges Verhalten schaffen, sondern auch Empfehlungen aufzeigen, wie die Zukunft von Naturräumen gestaltet werden kann. Das Wattenmeer ist ein Paradebeispiel für einen schützenswerten Lebensraum, der durch gezielte Maßnahmen und Regulierungen bewahrt werden muss. Ob an den Küsten oder im Binnenland – hohe Bußgelder senden ein klares Signal: Jede Gefährdung dieser wertvollen Lebensräume wird konsequent geahndet, um eine nachhaltige Zukunft zu sichern. Dies ist auch im Bewusstsein vieler Menschen bereits angekommen. Unsere Daten zeigen, je mehr ich mich mit einer Region verbunden fühle, je vertrauter sie mir ist, desto mehr bin ich bereit  und je besser werde ich sie schützen, kommentiert Prof. Dr. Silke Heuse, die Befunde aus umweltpsychologischer Sicht.*gemessen an der Gesamtfläche eines Bundeslandes

Über die Untersuchung
Für die Untersuchung wurden insgesamt 8.893 Naturschutzgebiete in Deutschland analysiert, von denen für 8.837 eine Größenangabe vorliegt. Dabei wurden sowohl die Fläche als auch die Anzahl der Naturschutzgebiete pro Bundesland erfasst. Alle angegebenen Zahlen stellen dabei Mindestwerte dar. Die Angaben zu den Bußgeldern basieren auf einer Auswertung der offiziellen Webseiten der jeweiligen Bundesländer.

Pressekontakte:
Jessica Barthel

University of Europe for Applied Sciences

E-Mail: jessica.barthel@gusgermany.de


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