Verborgene CO₂-Emissionen: So viel CO₂ verursacht ein Besuch auf diesen Webseiten

  • Die University of Europe for Applied Sciences (UE) (https://www.ue-germany.com/) vergleicht die CO₂-Emissionen der 200 meistbesuchten Webseiten in Deutschland
  • Emissionstreiber: Die Kategorien „Entertainment”, „Travel & Tourism” und „Music” verursachen im Durchschnitt die meisten Emissionen
  • Spitzenreiter: Die Webseiten amazon.de, wetteronline.de und bing.com stoßen jährlich die meisten Emissionen aus

Berlin, 12. September 2025 Jeder Webseitenaufruf hinterlässt einen CO₂-Fußabdruck: Mit rund 1.753 Tonnen CO₂ pro Jahr verursachen die Aufrufe der Webseite des Onlinehändlers Amazon die meisten Emissionen. Das zeigt eine aktuelle Analyse der University of Europe for Applied Sciences (UE) (https://www.ue-germany.com/), die  mithilfe des Website Carbon Calculators die CO₂-Emissionen pro Webseiten-Besuch der 200 meistbesuchten Webseiten in Deutschland ermittelt und auf das gesamte Jahr hochgerechnet hat.

Prof. Dr. Iris Lorscheid, UE-Professorin für Digital Business und Data Science kommentiert die Ergebnisse der Untersuchung: „Jeder Klick hinterlässt eine ökologische Spur. Hohe Emissionen entstehen dort, wo digitale Erlebnisse zum Dauerbetrieb werden – etwa bei Streaming oder endlosem Scrollen. Data Science hilft uns, diese unsichtbaren Prozesse sichtbar zu machen – und zeigt, dass nachhaltige Digitalisierung bereits beim Design beginnt: bei der Frage, wie wir Daten speichern, Inhalte gestalten und Technologien verantwortungsvoll einsetzen.”


Diese Webseiten verursachen im Jahr pro Aufruf die meisten Emissionen

Angeführt wird das Ranking von der Website des Onlineversandhändlers Amazon (amazon.de) mit rund 1.753 Tonnen CO₂ pro Jahr. Auf Platz zwei folgt die Website des Wetterdienstes Wetteronline (wetteronline.de) mit etwa 1.641 Tonnen, dicht gefolgt von der Suchmaschine Bing (bing.com) mit 1.282 Tonnen CO₂. Die Webseite des Vergleichsportals Check24 (check24.de) und die Plattform des Musik-Streamingdienstes Spotify (spotify.com) komplettieren  die Top-Fünf mit 1.109 beziehungsweise 1.102 Tonnen CO₂ pro Jahr.

Beim Besuch dieser Webseite werden die meisten Emissionen ausgestoßen

Im Hinblick auf die Emissionen, die bei einem Besuch der Webseite ausgestoßen werden, landet die Webseite des US-Außenministeriums (state.gov) auf dem ersten Platz mit 3,68 Gramm CO₂ pro Besuch. Danach folgt der Online-Auftritt des Vergleichsportals Check24 (check24.de) auf Platz zwei mit etwa 3,62 Gramm CO₂ pro Visit. Die Webseite des chinesischen Modehändlers Shein (shein.com) stößt je Visit 3,04 Gramm CO₂ aus, Platz drei. Komplettiert werden die Top-Fünf diesmal von den Webseiten von Spotify (spotify.com) (2,96 Gramm CO₂) und der Reisebuchungsseite Booking (booking.com) (1,68 Gramm CO₂).

Webseiten-Visits: Diese Branchen verursachen die meisten CO₂-Emissionen im Jahr

Webseiten in der „Entertainment”- Kategorie, zum Beispiel „spotify.com” „netflix.com” oder „primevideo.com”  stoßen durchschnittlich die meisten Emissionen aus –   330 Tonnen CO₂ pro Jahr allein durch Website-Besuche. Die Kategorie „Travel & Tourism” folgt auf Platz zwei mit etwa 326 Tonnen CO₂ im Jahr. Webseiten der Kategorie „Music” verursachen 268 Tonnen CO₂ durch Website-Visits und landen auf Platz drei. Auf Platz vier und fünf folgen die Kategorien „Transportation & Logistics“ (176 Tonnen CO₂) und „Apparel & Fashion“ (77 Tonnen CO₂).

Prof. Dr. Iris Lorscheid führt fort: „Wir können durch moderne, komprimierte Datenformate wie AVIF oder WebP, „Lazy Loading“ – eine Technik die Inhalte nur bei Bedarf lädt – sowie den Verzicht auf unnötige Tracking-Skripte digitale Produkte effizient gestalten. Ebenso wichtig ist die Infrastruktur – Rechenzentren, die mit erneuerbarer Energie betrieben werden, energieeffiziente Serverstandorte und Cloudanbieter mit nachweislich klimaneutralen Strategien. Auch das Nutzerverhalten spielt eine Rolle: Autoplay-Funktionen abzuschalten oder die Streamingqualität bewusst zu wählen, kann den ökologischen Fußabdruck erheblich reduzieren. Es geht weniger um einzelne Megabytes als um unsere digitalen Gewohnheiten und Designprinzipien. Effizientes Design, grünes Hosting und bewusster Medienkonsum zeigen, dass Technologie und Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen können. Nachhaltige Digitalisierung beginnt mit Bewusstsein – bei jedem Klick, jeder Entscheidung und jeder Zeile Code.

Über die Untersuchung
Für die Untersuchung wurden die zehn meistbesuchten Webseiten laut der Datenbank Semrush in den Kategorien Apparel & Fashion, Banking, Beauty & Cosmetics, Computer Hardware, Distance Learning, Ecology & Environment, Entertainment, Event Services, Food & Beverages Industry, Healthcare, Hospitality, Human Resources, Legal, Mental Health, Music, Pharmaceuticals, Photography, Restaurants, Transportation & Logistics und Travel & Tourism auf ihre CO2-Emissionen pro Website-Visit untersucht. Um die Emissionen zu erfassen, wurde das Tool “WebsiteCarbon” verwendet. Das Tool gibt die geschätzten CO₂-Emissionen pro Websitebesuch an. Daraufhin wurden die jährlichen Website-Visits durch die Semrush-Angaben ermittelt und die jährlichen CO2-Emissionen hochgerechnet. Stand der Untersuchung ist der 20. August 2025.


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