- Die University of Europe (UE) hat mehr als 80.000 Produkte aus dem Herren- und Damensortiment von zehn Fashion-Online-Shops auf Anzahl und Preis analysiert
- Online-Shops bieten durchschnittlich rund 50 Prozent mehr Auswahl in der Damen- als in der Herren-Abteilung an
- Herrenartikel kosten bei Mango rund 20 Prozent mehr als in der Damenabteilung
- Hoodies und Sweatshirts in der Herrenabteilung sind durchschnittlich rund 15 Prozent teurer, Jacken und Mäntel sind dafür im Damensortiment um rund sechs Prozent teurer
Berlin, 11. November 2024 – Die Auswahl in den Damenabteilungen von Fashion-Online-Shops ist rund 50 Prozent größer als im Herrensortiment. Vom Preis unterscheiden sich die Kleidungsstücke jedoch kaum. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse der University of Europe for Applied Sciences (UE), die über 80.000 Produkte aus dem Herren- und Damensortiment von zehn Fashion-Online-Shops analysiert hat.
In diesem Online-Shop kosten Herrenartikel rund 20 Prozent mehr
Durchschnittlich müssen Konsument*innen für Herrenkleidung mit zwei Prozent Preisaufschlag zwar kaum mehr ausgeben, jedoch gibt es Ausnahmen: beim spanischen Modekonzern Mango kosten Artikel in der Herrenabteilung über 20 Prozent mehr als bei den Damen. Auch bei ASOS und Breuninger fallen die Preise für Männerartikel deutlich höher aus, und müssen mit 15 Prozent bzw. neun Prozent mehr bezahlt werden.
Damenartikel bei schwedischen Modekonzernen teurer
Nur in drei Mode-Online-Shops sind die Artikel im Damensortiment im Durchschnitt kostspieliger: Bei ARKET zahlen Kund*innen rund 25 Prozent mehr, bei Uniqlo ist die Kleidung um rund neun Prozent teurer, bei COS sind es vier Prozent mehr.
Damen vs. Herren: Bei diesen Kleidungsstücken gibt es die größten Unterschiede
Für Hoodies und Sweatshirts sowie T-Shirts muss im Männersortiment knapp 15 Prozent bzw. zehn Prozent mehr ausgeben werden als in der Damenabteilung – während hier Jacken und Mäntel knapp sechs Prozent teurer, Hosen rund zwei Prozent teurer sind.
Durchschnittlich rund 50 Prozent mehr Auswahl im Damensortiment: Uniqlo bildet Ausnahme
Im Schnitt haben Interessent*innen bei einem Einkauf in der Damenabteilung knapp 50 Prozent mehr Auswahl an Produkten: Bei dem polnischen Textilhandelsunternehmen Reserved ist der Unterschied am größten – hier gibt es bei den Damen rund 129 Prozent mehr Artikel, wobei in der Kategorie Schuhe rund 5 Mal so viele Artikel wie bei den Herren angeboten werden. Bei COS stehen fast doppelt so viele Artikel zur Auswahl und auch bei H&M können Käufer*innen in der Damenabteilung aus 89 Prozent mehr Artikeln wählen. Eine Ausnahme bildet Uniqlo – Hier gibt es insgesamt 17,2 Prozent mehr Produkte im Männersortiment, darunter 40 Prozent mehr T-Shirts und 50 Prozent mehr Hemden.
In knapp 86 Prozent der Produktkategorien haben Frauen eine deutlich größere Auswahl. Besonders auffällig ist das Ungleichgewicht in den Kategorien Hosen und Jeans, wo die Auswahl doppelt so groß ist.
„Die Ergebnisse unserer Analyse zeigen deutlich, wie unterschiedlich die Modebranche Frauen und Männer anspricht. Dass Frauen dabei eine 50 Prozent größere Auswahl haben, spiegelt das deutlich höhere Nachfrageniveau wider, das auf gesellschaftlichen und kulturellen Normen basiert, in denen Damenmode sehr viel stärker von Trends und Vielfalt geprägt ist. Spannend ist, dass Herrenartikel insgesamt rund zwei Prozent teurer sind – denn das ist ein Zeichen dafür, dass der Modehandel in ihrem Pricing Unterschiede zwischen den Geschlechtern macht, diese sich aber nicht als ‚Pink Tax‘ widerspiegeln“, kommentiert Prof. Dr. Wolfgang Merkle, Studiengangsleiter Marketing Management (M.A.) und Corporate Management (M.Sc.) der University of Europe for Applied Sciences (UE).
Über die Untersuchung
Für die Untersuchung wurden insgesamt 83.404 Artikel (33.465 Herren und 49.939 Damen) aus den zehn Online-Shops (H&M, Mango, COS, Arket, Weekday, Pull & Bear, Breuninger, ASOS, Uniqlo, Reserved) untersucht. Analysiert wurden Artikel wie T-Shirts, Hoodies & Sweatshirts, Hemden, Jacken & Mäntel, Hosen und Schuhe in den Herren- und Damenabteilungen der Online-Shops. Dabei wurden die Preise und die Artikelverteilung analysiert. Stand: Oktober 2024