Wieso kaufen wir viele Lebensmittel in Plastikverpackung? Warum fällt es uns so schwer, Wissen über den Klimawandel in notwendige Handlung umzusetzen? Und: Warum lassen sich so viele Menschen eigentlich nicht impfen? Kurzum: Warum folgt auf solch dringende Fragen häufig keine Handlung?
Beispiel Impfen: Überall wird über die niedrige Impfquote und die mangelnde Impfbereitschaft in Deutschland diskutiert. Die „Impfkampagne“ wird als gescheitert und die seit einigen Wochen intensiv und emotional diskutierte „Impflicht“ zum wirkungsvollsten Ausweg aus der Pandemie erklärt.
Doch warum ist die Impfkampagne eigentlich gescheitert? Wurden alle Möglichkeiten und vor allem alle Mittel ausgeschöpft?
Nein, meint Prof. Johannes Kiessler, Leiter des Studiengangs „Innovation Design Management“ am Campus UE Innovation Hub der University of Europe for Applied Sciences in Potsdam.
„Man hat in der wichtigsten „Kampagne“ der letzten Jahrzehnte – der Impfkampagne – schlichtweg vergessen oder ignoriert, was seit vielen Jahren weltweit erfolgreich im Product Design, im Marketing, in der Werbung und im Innovationsbereich angewendet wird: eine tiefgreifende, qualitative Nutzer-Recherche“, erklärt Kiessler. „Über die Kommunikation der wissenschaftlichen Fakten allein hat es bisher ja nicht geklappt, genug Menschen in Deutschland zum Impfen zu motivieren. Deshalb sollte man jetzt mit Forschungsansätzen aus dem Behavioural Design (auch: Design for Behavioural Change) versuchen, die Gründe für die mangelnde Impfbereitschaft herauszufinden und die Menschen zum Umdenken zu bewegen“, so Kiessler weiter.
Als Leiter des Studiengangs „Innovation Design Management“ kann UE-Professor Johannes Kiessler (Johannes Kiessler | University of Europe for Applied Sciences) spannende und wertvolle Impulse, Ideen und Inspiration liefern, welchen Beitrag „Behavioural Design“ zur Steigerung der Impfbereitschaft und damit zur Steigerung der Impfquote leisten kann.