Prokrastination, oft als “Kunst des Aufschiebens” bezeichnet, ist ein weit verbreitetes Phänomen, mit dem viele Menschen zu kämpfen haben. Sie bezeichnet das Vermeiden von Aufgaben, die erledigt werden müssen und wird oft mit Perfektionismus, Versagensangst oder sogar Erfolgsangst in Verbindung gebracht. Dieser Blogbeitrag bietet ihnen einen Überblick über das Phänomen der Prokrastination, seine psychologischen Ursachen und potenzielle Auswirkungen auf ihr Studium und ihre Karriere.

Was ist Prokrastination eigentlich genau?

Was ist Prokrastination? Der Begriff stammt aus dem Lateinischen “procrastinare”, was so viel bedeutet wie “auf morgen verschieben”. Prokrastination ist das ständige Aufschieben von Aufgaben, obwohl man weiß, dass es negative Konsequenzen haben kann. Es handelt sich dabei nicht einfach um Faulheit – es ist vielmehr eine komplexe Interaktion von negativen Gefühlen und fehlenden Selbstregulationsfähigkeiten.

Die Psychologie hinter der Prokrastination

Perfektionismus und Prokrastination gehen oft Hand in Hand. Perfektionisten neigen dazu, Aufgaben aufzuschieben, weil sie Angst haben, nicht den eigenen hohen Standards gerecht zu werden. Die Angst vor dem Versagen ist ein weiterer häufiger Grund für Prokrastination: Menschen schieben Aufgaben auf, weil sie befürchten, bei der Erledigung der Aufgabe zu scheitern. Die Rolle der Motivation sollte auch nicht unterschätzt werden – wenn wir eine Aufgabe als langweilig oder irrelevant empfinden, neigen wir nämlich auch dazu, sie aufzuschieben.

Auswirkungen der Prokrastination auf das Studium und die Karriere

Prokrastination kann erhebliche Auswirkungen auf das Studium und die Karriere haben. Im Studium kann das ständige Aufschieben von Aufgaben zu Stress, schlechteren Noten und sogar zum Scheitern von Kursen führen. Im Berufsleben kann Prokrastination zu verpassten Fristen, geringerer Produktivität und Karrierestagnation führen. Daher ist es wichtig, dass Sie früh genug Strategien zur Überwindung der Prokrastination entwickeln, wenn du merkst, dass das ein Thema für Sie ist.

Physische und psychische Auswirkungen der Prokrastination

Prokrastination kann sowohl physische als auch psychische Auswirkungen haben:

• Stress und Angst: Das ständige Aufschieben von Aufgaben kann zu erhöhtem Stress und Angst führen, da sie sich ständig Sorgen um unerledigte Aufgaben machst.
• Schlafprobleme: Prokrastination kann zu Schlafstörungen führen, da Sie vielleicht bis spät in die Nacht arbeiten, um Aufgaben zu erledigen, oder weil sie sich Sorgen um unerledigte Aufgaben machst.
• Geringes Selbstwertgefühl: Chronisches Aufschieben kann zu Gefühlen der Schuld und Unzulänglichkeit führen, was ihr Selbstwertgefühl beeinträchtigen kann.
• Depression: In einigen Fällen kann langfristige Prokrastination auch zu Depressionen führen.

Achtung: Sollten Sie unter starkem Stress leiden und sich professionelle Unterstützung wünschen, bieten wir an der UE auch eine psychologische Beratung für alle Studierenden an.

Tipps und Strategien zur Überwindung der Prokrastination

Um die Prokrastination zu überwinden, gibt es verschiedene Methoden und Strategien, die Sie anwenden können. Dazu zählen z.B. die folgenden:

• Aufgaben in kleine Schritte zerlegen: Ein großes Projekt kann einschüchternd wirken. Wenn Sie es jedoch in kleinere, handhabbare Aufgaben unterteilen, fühlt es sich weniger überwältigend an und ist leichter anzugehen.
• Den Arbeitsplatz wechseln: Verschiedene Umgebungen haben unterschiedliche Auswirkungen auf unsere Produktivität. Finde einen Ort, an dem Sie sich wohlfühlen und konzentriert arbeiten können.
• Zeitmanagement-Tools nutzen: Planer, Kalender oder Apps können ihnen dabei helfen, ihre Aufgaben und Termine clever zu organisieren.
• Die Pomodoro-Technik: Diese Methode beinhaltet das Arbeiten für eine festgelegte Zeit (zum Beispiel 25 Minuten), gefolgt von einer kurzen Pause (5 Minuten). Dieser Zyklus wird dann wiederholt.
• Ablenkungen eliminieren: Identifizieren Sie genau, was sie ablenkt, und versuchen sie, diese Ablenkungen zu reduzieren oder zu beseitigen, während sie arbeiten. Schalten Sie z.B. ihr Handy in den Flugmodus, um nicht ständig Nachrichten zu erhalten.
• Sich selbst belohnen: Gönnen Sie sich selbst eine Belohnung, wenn Sie eine Aufgabe abgeschlossen haben. Das kann eine kurze Pause sein, ein Leckerbissen oder alles andere, was sich für Sie wie eine Belohnung anfühlt.
• Achtsamkeit üben: Achtsamkeit kann ihnen helfen, sich auf den gegenwärtigen Moment zu konzentrieren und reduziert die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich von der Aufgabe überwältigt fühlen.
• Externe Verantwortlichkeit suchen: Teilen Sie ihre Ziele mit anderen, um ihre Motivation zu steigern, Dinge auch wirklich zu erledigen.

Sie leiden unter Prüfungsangst und möchtest sich ihr aktiv stellen? Dann lies unseren Blogbeitrag zum Thema „Prüfungsangst – Was tun?“.

Prokrastination angehen und überwinden lernen

Prokrastination ist ein weit verbreitetes Phänomen, aber sie ist nicht unüberwindbar. Mit den richtigen Strategien und Techniken können Sie lernen, ihre Aufgaben effektiver zu verwalten und die Prokrastination zu überwinden. Denken Sie daran, dass jeder Mensch anders ist – was bei einer Person funktioniert, mag bei einer anderen nicht funktionieren. Es geht darum, herauszufinden, welche Techniken für Sie persönlich am besten funktionieren. Es gibt viele Bücher, Websites und Apps, die ihnen dabei helfen können. Bleiben Sie am besten geduldig und beständig und Sie werden mit der Zeit Fortschritte sehen.