University of Europe for Applied Sciencese verlegt seine drei Campus in die Cloud
Wie geht Lehren und Lernen auf Distanz?
Das Sommersemester 2020 an der University of Europe for Applied Sciences (UE) hat Mitte März begonnen. Wo sonst Erstsemsterveranstaltungen und Einführungsvorlesungen zum Semesterauftakt für drei lebhafte Campus in Iserlohn, Berlin und Hamburg sorgen, herrscht in der aktuellen Situation gähnende Leere. Das gesamte Studienangebot der privaten Hochschule ist komplett online gestartet: digital, interaktiv und live. Doch wie geht Lehre und Lernen auf Distanz bei praxisorientieren Studiengängen? Die Professoren der UE aus den drei Fachbereichen Art & Design sowie Wirtschaft und Sport, Medien & Event stehen zu diesem Thema für Interviews zur Verfügung.
Tücking: Nötiger digitaler Schubs
„Eigentlich bleibt beim digitalen Lernen auch erstmal vieles beim Alten, denn die Vorlesungen finden synchron, also in Echtzeit nach dem bestehendem Vorlesungsplan, statt. Der Dozent sitzt vor seiner Laptopkamera, die Studierenden jeweils vor ihrern eigenen. Man kann sich melden, diskutieren, austauschen, gemeinsam Gruppenarbeiten machen“, erklärt Ebbo Tücking vom Iserlohner Campus. „Es gibt viel mehr Möglichkeiten: die Vorlesungen sind überall verfügbar, wo es WLAN gibt. Die Studierenden können untereinander über die Plattform chatten, ohne den Unterricht zu stören. Man kann mit Audios, Videos, Weblinks arbeiten. Auch eine kleine Umfrage ist schnell erstellt und wird automatisch ausgewertet. Hausaufgaben müssen hochgeladen werden und lassen sich viel leichter kontrollieren“, führt Tücking aus. Doch er stößt auch auf Unerwartetes: „Die sogenannten Digital Natives sind da leider erstaunlich skeptisch. Die daddeln zwar gerne, bekommen Lerninhalte aber lieber frontal im Seminarraum präsentiert. Nun bekommt Digitales Lernen den Schubs, für den es sonst vielleicht noch Jahrzehnte gebraucht hätte.“
Virtuelle Lehre in der Fotografie
UE-Professor Matthias Leupold sieht weitere Vorteile. Seine Vorlesung hält er aus seinem Atelier ab und kann schnell auf verschiedene Bücher, Stative oder weiteres Material zugreifen und den Studierenden per Live-Stream zeigen - im Hörsaal hätte er es diese Fülle an Material nicht zur Hand. „Selbst Exkursionen durch Ausstellungen sind kein Problem – ist genügend Bild- oder Videomaterial verfügbar, kann ich meine Studierenden virtuell durch Ausstellungen führen“, sagt Leupold. „Da allerdings jetzt die praktische Gruppenarbeit entfällt, müssen Studierende z. B. Portraitfotografie an sich selbst ausprobieren. Das ist aber ein Vorteil, denn sich selbst gut zu kennen und zu wissen, wie drückt mein Gesicht z.B. Trauer, Liebe oder Freude aus, ist eine wichtige Grundlage für Gestaltungsarbeit.“ Und zu Hause mit vorhandenen Materialien improvisieren zu müssen, bringe den Studierenden weitere wichtige Grundlagen bei: „Improvisieren muss ein Fotograf unbedingt lernen“, meint Leupold. Geräte oder Zubehör können sich die Studierenden auch weiterhin durch eine spezielle Schleuse am Campus ausleihen.
Ein Vorurteil: virtuelle Lehre hängt die ältere Generation ab
„Die Sorge, dass die ältere Generation, also wir Lehrenden, mit den Tools nicht so gut wie die Studierenden umgehen können, bleibt ein Vorurteil“, sagt UE-Professor Sascha Bosetzky. Dennoch sieht er auch Herausforderungen: „Lehrende haben über lange Jahre für sich ein gut funktionierendes und effizientes System aufgebaut. Jetzt müssen die ‚alten Hasen‘ nochmal neu lernen und aus ihrer Komfortzone heraus. Das ist erstmal unbequem und wird aber angenommen, da der Nutzen für alle Seiten ganz deutlich und überzeugend ist.“
Ermutigendes Feedback nach einer Woche UE Campus in the Cloud
UE-Professor Noller zieht ein erstes Resümee nach einer Woche: „Dennoch gab und gibt es viele Kollegen, die noch nie mit Teams gearbeitet, geschweige denn bis dato einen virtuellen Kurs geleitet haben. Für diese Kollegen und auch für die Studierenden, wurden in kürzester Zeit Hotlines, Tutorials, HelpDesks und HowTo’s eingerichtet, die ihnen ein wenig die Unsicherheit vor den neuen Lern- und Lehrmethoden nehmen konnten.“ Die Unterstützung durch Stress-Tests und Testläufe ist andauernd und die Professoren und Studierenden sammeln jeden Tag neue Einblicke in die Herausforderungen, aber auch die Möglichkeiten der virtuellen Lehre. Noller führt aus: „Bisher hat uns diese Krise als Kollegen enger zusammenrücken lassen. Wir wurden dazu gezwungen, vorher vielleicht noch wahrgenommene Grenzen zwischen Fachbereichen, Disziplinen und Units zur Seite zu schieben und gemeinsam an Lösungen zu arbeiten. Der Level an uneigennützigen Support, der hier quer über die Standorte, Fachbereiche und Units angeboten wurde, war eine der schönsten Erfahrungen, die ich in meinen 12 Jahren an der UE machen konnte.
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