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Die richtigen Inhalte für Ihre Bewerbung im europäischen Ausland

Ob es nun Fernweh ist oder man einfach in einem anderen Land bessere Karrierechancen in seinem Feld hat – der erste Schritt zum Leben im Ausland ist die Bewerbung auf eine geeignete Stelle. Dabei gilt es nicht nur, die sprachlichen Barrieren zu überwinden, sondern auch kulturelle Unterschiede zu beachten. Eine einfache Übersetzung der vorhandenen Unterlagen reicht also nicht. Wie unterscheidet sich die Bewerbung beispielsweise in Italien, Spanien oder Polen von demselben Prozess in Deutschland? Helfen kann auch der sogenannte Europass. Was das ist und wie man ihn am besten nutzt, erklären wir zum Schluss.

Viele Ähnlichkeiten, aber auch wesentliche Unterschiede

Je nach Land können die Erwartungen und Standards, aber auch die rechtlichen Anforderungen an eine Bewerbung sehr unterschiedlich sein. Anschreiben und Lebenslauf sind in der ein oder anderen Form immer dabei. Das Bewerbungsfoto ist hingegen in manchen Ländern praktisch ein Muss, in anderen wird es jedoch prinzipiell abgelehnt, da die geltenden Antidiskriminierungs- und Datenschutzgesetze Einschränkungen notwendig machen.

Allgemeine Tipps für die Bewerbung im Ausland

Abgesehen von den länderspezifischen Besonderheiten gibt es einige Dinge, die man immer bedenken sollte, wenn man sich im Ausland auf eine Stelle bewirbt. Dazu gehören beispielsweise regionale Unterschiede innerhalb einer Sprache. Spanisch ist nicht gleich Spanisch, Briten benutzen andere Begrifflichkeiten als Amerikaner, Australier oder Kanadier. Aber auch im deutschen Sprachraum geht es nicht vollkommen einheitlich zu. Selbst Kleinigkeiten können mindestens mal Sympathiepunkte kosten, wenn man hartnäckig auf die hiesige Schreibweise beharrt. So sollte man in der DACH Region auch auf das Ausbleiben eines Kommas hinter der Anrede im Schweizerischen achten oder im Österreichischen richtiger Weise den Monatsnamen „Jänner“ anstatt „Januar“ verwenden.

Auch das „ß“ ist ein Phänomen, dass nur in der Bundesrepublik und in Österreich vorkommt. In jedem anderen Fall sollte man es durch „ss“ ersetzen, da dieses Sonderzeichen in anderen Ländern gerne mal als seltsames „B“ gewertet wird. Auch Umlaute sollte man bestenfalls als „ae“, „oe“, „ue“ ausschreiben, wenn diese in der Landessprache nicht vorkommen.

Dasselbe gilt für die Schreibweise des Datums, die bezüglich der Reihenfolge von Tag, Monat und Jahr stark variiert. Hier hilft zumeist eine schnelle Google Suche, beispielsweise „Datumsformat Frankreich“.

Zuallererst sollte man jedoch in Erfahrung bringen, auf welcher Sprache man sich bewerben soll. Was steht in der Stellenanzeige? Wird aktiv nach Mitarbeitern im Ausland gesucht? Soll man sich explizit auf Deutsch oder Englisch bewerben? Gerade in der IT-Branche sind Sprachkenntnisse oft weniger relevant als die gewünschten Fachkenntnisse. Solange kein direkter Kundenkontakt vorgesehen ist, werden auch gerne mal Spezialisten eingestellt, die sich mit ihren Kollegen ausschließlich auf Englisch unterhalten können. Oft suchen Unternehmen auch speziell nach deutschsprachigen Mitarbeitern, die die Betreuung deutscher Kunden übernehmen, beispielsweise an beliebten Urlaubsorten. In den meisten Fällen werden gute Sprachkenntnisse für die Arbeit im Ausland jedoch vorausgesetzt.

Bewerben in Spanien, Italien und Frankreich

Eines haben diese drei Länder gemeinsam: hier werden Unterlagen in der jeweiligen Landessprache erwartet und bevorzugt. Im Vergleich mit der deutschen sind die Bewerbungsmappen im Westen der EU zudem eher minimalistisch aufgebaut. Neben dem Anschreiben und dem Lebenslauf (meist Curriculum Vitae) werden in der Regel keine weiteren Unterlagen beigefügt. Zeugnisse oder Referenzen werden also nur mitgeschickt, falls das ausdrücklich gewünscht ist. Diese sollten dann aber als Kopien beigelegt werden, da die Bewerbungsmappe oft nicht zurückgeschickt wird. Gegebenenfalls werden beglaubigte Übersetzungen angefertigt. Ein Foto ist ebenso in allen drei Ländern nicht üblich.

Eine Besonderheit des italienischen Bewerbungsprozesses ist, dass dieser deutlich mehr Austausch erfordert. Nicht nur bei der Stellensuche sind Beziehungen und der persönliche Austausch das A und O, auch nach Zustellung der Bewerbungsunterlagen sollte man regelmäßig zum Telefon greifen und sich nach dem Stand des Auswahlprozesses erkundigen.

In Frankreich werden die Bewerbungsunterlagen nicht in einer Mappe verschickt, ein großer Umschlag reicht völlig aus – wichtig ist, dass hochwertiges Papier verwendet wird.

Bewerbung in Polen und Tschechien

Wie auch in Spanien, Italien und Frankreich werden der Bewerbung hier keine weiteren Anlagen beigefügt. In Polen wie auch in Tschechien werden Zeugnisse und Referenzen dafür zum Vorstellungsgespräch mitgebracht, am besten im Original und zusätzlich als Kopien.

Der tschechische Lebenslauf ist ähnlich aufgebaut wie der deutsche. Zum Schluss werden jedoch noch Referenzen mit Kontaktdaten bisheriger Arbeitgeber genannt. Auch in Polen ist die Angabe von Referenzen nicht unüblich, zudem wird der Lebenslauf, wie auch in Deutschland, mit Datum und Unterschrift versehen. Hobbies gehören bei unseren östlichen Nachbarn eher nicht in den CV, dafür werden aber soziales Engagement und ehrenamtliche Tätigkeiten gerne gesehen.

Speziell in Tschechien kann von den Bewerbern ein Gesundheitsattest gefordert werden, was in Deutschland ein absolutes No-Go wäre. Teilweise kommen bei der persönlichen Vorstellung auch psychologische Tests zum Einsatz.

Der Europass macht nicht nur internationale Bewerbungen einfacher

Beim Europass handelt es sich um ein Projekt der Europäischen Union, mit dem es Studierenden und Jobsuchenden leichter gemacht werden soll, sich in den verschiedenen europäischen Ländern zu bewerben.

Darüber hinaus können die Nutzer ihre Bewerbungsunterlagen und weitere Details zu ihrer Ausbildung online hinterlegen und den EURES Service zur Stellensuche nutzen. Die Lebensläufe und Bewerbungsanschreiben können direkt in dem Tool erstellt und online bearbeitet werden. Bei Bedarf lassen sich sämtliche Dokumente auch als PDF speichern. Der Europass der Europäischen Union kann kostenlos genutzt werden und wird nicht nur von den 27 EU-Mitgliedsstaaten, sondern auch von Großbritannien, den Mitgliedern der Europäischen Freihandelsassoziation, der Türkei und einigen anderen Ländern akzeptiert.

20.09.2022 | By Maria Ruff-Lazer, Redaktion | Category: Career start


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