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Alles, was sich nicht weiterentwickelt wird irrelevant: Unser Bildungssystem braucht mehr Risiko- und Innovationsbereitschaft

2023-07-04
Prof. Dr. Maurits van Rooijen

Bildung ist zu Recht ein stark regulierter Bereich. Verschiedenste Bildungsakteure von Ministerin, Behörden und Hochschulen stehen unter immensen Druck, eine innovative und positive Kraft im Bildungssektor zu bleiben. Nicht die Trends haben sich dramatisch verändert, aber die Geschwindigkeit und die Auswirkungen sind größer geworden. Hinzu kommt, dass die Regulierung der Bildung immer noch in erster Linie auf nationaler Ebene erfolgt, während die Entwicklungen im Bildungsbereich aber grenzüberschreitend, multinational und global sind. Wie werden Schulen, Hochschulen, Universitäten und die Lehre in 2030 aussehen?

 

Prof. Dr. Maurits van Rooijen, Chief Academic Officer des internationalen Bildungsträgers Global University Systems (GUS) und Präsident der University of Europe for Applied Sciences (UE) hat in die Zukunft gedacht und 4 Schwerpunkte ausgemacht, die wesentliche Treiber für einen Weg aus der Bildungskrise sind:

 

 

  1. Die Bedeutung von Innovation und Wandel in der Bildung wird unterschätzt. Jede Hochschule sollte eine Position eines „Chief Innovation Officers“ (CIO) schaffen, der Innovation und Prozesse – sowohl in der Akademik als auch in der Verwaltung einer Hochschule vorantreibt und auf höherer Ebene Innovationsprojekte leitet. Dafür braucht es allerdings auch Aufsichtsbehörden, die diese Positionen unterstützen, um auf vernünftige, kontrollierte und strukturierte Weise das Bildungswesen voran zu bringen. Ein Mangel an Innovation, der nur aufgrund der Kultur einer Risikovermeidung und starrer Regeln erfolgt, hemmt den Bildungserfolg.

 

  1. Hochschulen müssen globale Labore sein und in Systemen zusammenarbeiten, um Bildung voranzutreiben und erschwinglich zu machen. Experimenteller Unterricht, vom virtuellen Campus, über KI bis hin zu Robotik und Hologrammen kostet Geld. Um innovativ zu sein, müssen Kräfte gebündelt und voneinander gelernt werden, bestenfalls in Kooperationen von Institutionen und Unternehmen. Die Stärke der Hochschulbildung ist ihre Vielfalt und das muss in all ihren Bereichen zum Ausdruck kommen.

 

  1. Die Rolle des Lehrers und Hochschul-Professors ändert sich. Dadurch, dass Bildung in Teilen durch KI, Simulationen und virtueller Realität automatisiert wird, ändert sich auch die bisherige Bedeutung des „Lehrers“. In Zukunft wird er eine Vielzahl von Rollen wie Entwickler, Moderator, Mentor und Coach einnehmen. Darüber hinaus müssen sie den sich ebenfalls veränderten Bedarfen der Studierenden Rechnung tragen und auf die große Nachfrage der „just-in-time-Bildung“ reagieren. D.h., dass spezifisches Wissen ad-hoc abgefragt und vermittelt werden muss, wenn es tatsächlich gebraucht wird.

 

  1. Das Bildungswesen muss gesellschaftlichen Veränderungen stets zwei Schritte voraus sein – derzeit hinken wir aber hinterher. Unser Wohlstand hängt von guter Bildung ab. Um aus der Bildungskrise zu kommen, müssen wir innovationsfreudiger werden und noch enger mit den Behörden zusammenarbeiten, um Bedingungen zu schaffen, unter denen Innovationen zugelassen oder besser noch, verpflichtend gemacht werden können. Regulierungen bezüglich des Bildungswesens müssen in Zukunft so schnell und so innovationsorientiert sein, wie es die Bedürfnisse der modernen Welt erfordern. Das ist eine gemeinsame Aufgabe, die mit den Bildungsministerien Hand in Hand gehen muss.

 

Prof. Dr. Maurits van Rooijen steht für Interviews gerne zur Verfügung. Bitte lassen Sie uns wissen, ob es weitere Aspekte rund um die Themen Zukunft der Bildung und Hochschulen gibt, die für Sie und ihre Leserinnen und Leser von Interesse sein könnten, so dass wir diese mit einbeziehen können.

 

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Bitte wenden Sie sich an Jessica Carolin Barthel-Jelkmann unter jessica.barthel@gusgermany.de